Kirchenburg

Die Kirchenanlage ist eine Saalkirche mit halbkreisförmiger Chorapsis, polygonalem Bering mit ursprünglich drei Wehrtürmen und einem Glockenturm im Westen
Sie liegt in der Ortsmitte, zwischen Alt- und Mühlgasse

Isometrie der Kirchenburg; aus Denkmaltopographie Siebenbürgen, Kreis Kronstadt, Band 3.3
1250

Beginn des Baus - laut Forschungen - einer dreischiffigen romanischen Basilika mit Westturm, an der später zahlreiche Umbauten vorgenommen wurden.
Heute sind nur noch die halbrunde Ostapsis und das Chorquadrat erhalten. Das Chorgewölbe wird von angeblendeten Säulen getragen

Zwei unterirdische Gänge, verbinden die Kirche, einerseits mit dem Keller des über die Strasse liegenden Pfarrhauses, andererseits mit dem in die andere Richtung liegenden Internat


Grundriss Kirchenburg 3 Türme
1484

erste Urkundliche Erwähnung; aus der Kasse der Stadt und Provinz Herrmannstadt erhält Felmern einen Betrag von 8 Gulden, als Beihilfe für die Bauarbeiten an der Kirche


1500

Die Basilika wird wehrhaft ausgebaut. Über dem Chor wird ein gemauertes Wehrgeschoß errichtet. Die Chormauern werden nach innen verstärkt. Die Seitenschiffe werden abgetragen
Heute steht noch je ein Wehrturm im Nord-Osten und Nord-Westen, sowie der dazwischen liegende Ringmauerabschnitt.
Ebenso auch die Ostfront der Burg.
Die Westmauer musste beim Turmbau weiter hinausgeschoben werden, im Süden wich die Ringmauer einem Schulbau, dem auch der sechseckige Südost-Turm geopfert wurde. Die erhaltene Türme wirken heute niedrig, da bei den Bauarbeiten im Burghof das Erdreich stark aufgeschüttet wurde


Seitenansicht Kirchenburg Felmern; Denkmaltopographie Siebenbürgen, Kreis Kronstadt, Band 3.3
1795

wird der Glockenturm, aus Fluss- und Feldstein, an die Westfassade angebaut. Er hat einen rechteckigen Grundriss mit drei Geschossen. Im zweiten Geschoss befinden sich ovale Öffnungen. Im dritten Geschoss, auf der West- und Südseite rechtwinklige mit rundem Bogen.
Das Pyramidendach ist oben spitz und unten ausladend, es trägt einen achteckigen Helm und ist mit Ziegeln gedeckt.
Der Glockenträger weist keinerlei Schießscharten auf, hat also nie der Verteidigung gedient


Turm im August 2008
1800

Das Kirchenschiff wird neu gewölbt. Es entsteht ein neuer Triumphbogen. Die Nordmauer wird durch starke Strebepfeiler abgestützt.
Im Chor, hinter dem Altar wird eine zweite Orgelempore angebaut


1816

An dem Nordpfeiler des Triumphbogens wurde die Kanzel angebracht: gemauerte Treppe und Schalldeckel aus Holz


1837

wird die West-Empore eingebaut und das romanische Rundfenster vergrößert. Der Emporenaufgang erfolgt von außen südliche Seite, über hohe hölzerne Treppen.
Ein gemeinsames Dach schütze den Emporenaufgang und das Kirchenportal.
Hier im "Knechtglater" saß die männlichen Jugend.
Inschrift an der westlichen Empore: "Andreas Koner Kirchenvater"
Inschrift an der nördlichen Empore: "…Brott Mich(ael) Breff Mich(ael) Baltres Karl Rimner 18/10", eine Gedenktafel mit den Gefallenen im ersten Weltkrieg.
Damals wurden auch die Süd- und Ostfenster vergrößert und verloren somit ihren romanischen Stilcharakter.
Im Südfenster der Apsis sind einige Stufen in die Mauer gehauen, hier war einmal der Aufgang zur Orgelempore über dem Altar


1866

wird der Glockenturm renoviert


1909

wurde die neue Schule aus dem Material der abgetragenen Kirchenmauern und Türme errichtet. Wegen dem vielen aufgeschütteten Schutt wirken nun die Türme niedrig.
Die gesamte Anlage ist von einem Wassergraben umgeben


Kirchenburg Felmern Ansicht Nordost im Jahr 1920
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